Infektionen

Bakterielle und virale Infektionen beeinflussen die Nierenfunktion negativ:

  • Indirekt: Lungenentzündungen, Darminfektionen, große Wundflächen.
  • Direkt: Blasenentzündungen, Nierenbeckenentzündungen, Zystenrupturen.
  • Bei Transplantierten besteht durch Infektionen ein Risiko für den Verlust des Transplantats 

Zügiges Handeln ist bei Infektionen erforderlich

Bei Harnwegsinfektionen, die in erster Linie bakteriell bedingt sind, muss relativ zügig gehandelt werden, damit die Infektion nicht in die Nierenbecken aufsteigt und über eine größere Entzündung letztlich die Niere gefährdet und damit es nicht zu einer systemischen Entzündung kommt (Bakterien im Blut), die wiederum auch die Niere beeinträchtigen kann. Wenn möglich, sollten gezielte Antibiotika eingesetzt und die Trinkmenge erhöht werden. Die Maßnahmen können abgestuft und je nach Infektion folgendermaßen dargestellt werden:

  • Harnwegsinfektionen / Nierenbeckenentzündungen: zunächst breite Antibiose, danach Antibiogramm / Bestimmung der Erreger aus Blutkultur und / oder Urinkultur, evtl. Abstrich,
  • Zysteninfektionen / Zysteneinblutungen mit Infektion: Antibiotika mit guter Gewebepenetranz, Therapiedauer 7 – 14 Tage,
  • Diarrhoen / Darminfektionen: Flüssigkeitssubstitution intravenös,
  • Koliken / Zystenrupturen: Schmerzbehandlung.

Harnweginfektion

Gewöhnlich durch Bakterien in der Blase, in den Nieren oder den Zysten selber verursacht. Oft beginnt eine Infektion in der Harnblase und steigt über die Harnleiter in die Nieren auf. Harnwegsinfektionen sind bei Frauen häufiger als bei Männern.
Das Leitsymptom ist Schmerz oder Brennen beim Wasserlassen oder Harndrang, selbst wenn eigentlich nur eine geringe Menge Urin entleert wird. Wenn die Infektion in einer Niere oder Zyste beginnt, kann es zu einem plötzlichen Fieberausbruch kommen, zu Schüttelfrost, Rücken- und Flankenschmerz.


Bestimmte Schmerzmedikamente sind gefährlich und können die Nieren schädigen:

  • Diclofenac (z.B.: Voltaren),
  • Ibuprofen,
  • Paracetamol.

Besser sind:

  • Metamizol (Novalgin),
  • Valoron,
  • bei Koliken: Spasmolytika (Buscopan).

Ist eine Antibiose vor und nach Eingriffen sinnvoll? Dies wird generell nicht empfohlen, sondern ist nur erforderlichen bei „blutigen“ Angelegenheiten (z. B. Zahnarzt, Darmspiegelung).