Polyzystische Leber (Zystenleber)

Als häufigste Ursache für die Zystenleber kommt die so genannte autosomal-dominant vererbbare polyzystische Nierenerkrankung (kurz: ADPKD) in Betracht. 

Etwa 58 Prozent aller betroffenen Patienten haben bereits mit 20 Jahren, 85 Prozent mit 30 Jahren und 95 Prozent dann mit 40 Jahren eine Zystenleber entwickelt. Eine Zystenleber wird in der Regel auch bei einer ADPKD beobachtet, wobei die polyzystische Nierenerkrankung häufiger auftritt, als die autosomal-dominant vererbbare polyzystische Lebererkrankung.

Symptome:

Eine Zyste macht aber noch keine Zystenleber. Eine Zystenleber hat allerdings die Eigenschaft, mit der Zeit immer größer zu werden, durch die vielen Zysten die die Leber komplett durchsetzen können.  

Dadurch wächst die Raumforderung der Leber. Durch deren zunehmende Größe kann sie später auf Magen und Darm drücken und die Verdrängung dieser Organe verursachen.Die Leber kann auch auf den unteren Rippenbogen drücken. Dann kommt es zu den typischen Beschwerden, die durch die Raumforderung hervorgerufen werden. Als Symptome treten frühzeitiges Sättigungsgefühl, AppetitlosigkeitÜbelkeitErbrechen und Gewichtsabnahme und Schmerzen auf.

Des Weiteren kann die Größenzunahme der Leber zunehmend auch zu Atemnot und Herzbeschwerden (Herzrhythmusstörungen) führen. Unabhängig davon bleibt aber die Leberfunktion vorerst erhalten. Allerdings kann diese bei weiterer Zystenbildung zunehmend eingeschränkt werden. Eventuelle Leberfunktionsstörungen werden dann aufgrund von Beeinträchtigungen der Leberdurchblutung oder des Galleabflusses hervorgerufen. 

Bei Galleabflussproblemen kommt es zusätzlich zu einer Gelbfärbung der Haut und der Augen (Gelbsucht). Sehr selten sind auch Blutungen an den Zysten möglich. Auch Rissverletzungen und Infektionen an den Zysten können vorkommen. Daher ist trotz allgemein guter Prognose der Zystenleber in Einzelfällen auch mal ein operativer Eingriff nötig, um die Beschwerden zu lindern. Wenn die Leber vollständig von Zysten durchsetzt ist, kann die Leberfunktion aber völlig ausfallen. Dann muss eine Lebertransplantation durchgeführt werden.

Die Leber

Unsere Leber ist äußert multifunktionsfähig. Kaum ein anderes Organ hat so vielfältige Aufgaben zu erledigen. Da ist es kein Wunder, dass Erkrankungen der Leber schlimme Folgen haben können.
Der medizinische Fachbegriff für die Leber stammt aus dem altgriechischen und lautet Hepar. Von ihm leiten sich Begriffe wie zum Beispiel Hepatologie (medizinisches Fachgebiet) oder Hepatitis (Leberent-zündung) ab.

Funktion der Leber

Die Funktionen der Leber sind vielfältig: Produktionsaufgaben, Speicherungsaufgaben, Abbau/Entgiftung, Abwehraufgaben und Regulierungsaufgaben. Lesen Sie mehr in unserem InfoblattB80