Aneurysmen

Aneurysmen treten bei 9-12% der PKD-Patienten auf. Im Vergleich zu 2-3% in der Allgemeinbevölkerung. Im Alter steigt das Risiko auf über 20 %.

In Risikofamilien kommt es bei 20 bis 27 % der Patienten vor, in anderen bei 6 % der Patient*innen.

Es scheint so, als gäbe es Häufungen besonders in den Familien, wo schon einmal diese Komplikation aufgetreten ist. Das bedeutet, dass in den Familien, in denen ein Mitglied schon einmal eine Hirnblutung infolge eines geplatzten Aneurysma erlitten hat, die übrigen Angehörigen, welche an ADPKD leiden, ein erhöhtes Risiko für Hirnaneurysmen besitzen. Menschen mit ADPKD und einer familiären Belastung bezüglich Hirnaneurysmen sollten speziell untersucht werden.

Was ist ein Aneurysma?

Ein Aneurysma ist eine Aussackung eines Blutgefäßes. Intrazerebrale Aneurysmen kommen in den Blutgefäßen des Gehirns vor. Aneurysmen können sickern oder zerplatzen. Passiert dies, sind gewöhnlich die ersten Beschwerden plötzlich auftretender, stärkster Kopfschmerz, Schmerzen bei Bewegungen im Nacken, Übelkeit, Erbrechen und auch Bewusstseinsverlust. Alle diese Symptome benötigen sofortige medizinische Intervention.

Häufigkeit (Quelle KDIGO)

Bei Vorkommen in der Familie liegt die Häufigkeit bei 20-27%. Ansonsten liegt die Häufigkeit bei 6%.

Das Risiko setzt sich nach Dialyse oder Transplantation fort.

Wer sollte auf intrakranielle Aneurysemen untersucht werden?

Eine Erkennung ist grundsätzlich wünschenswert, Bei einem Auftreten ist eine Behandlung möglich. Es wird ein Screening (MRT) bei positiver Familienanamese und Risikoberufen empfohlen. Bei positiver Diagnose sollte alle 5 bis 10 Jahre eine Wiederholung erfolgen.

Wenn es kein Vorkommen in der Familie gibt, reicht ein einmaliges Screening oder falls vom Patienten gewünscht.

Ein Screening sollte erfolgen bei:

  • Jeder Patient mit Symptomen,
  • Beim Autreten von schweren oder untypischen Kopfschmerzen,
  • Auftreten von Transitorischen Ischämischen Attacken (abgekürzt TIA),
  • Bei Lähmung von Gehirnnerven,
  • Patienten mit Hochrisikoberufen,  z. B. Piloten
  • Patienten mit Familienanamnese für Aneurysmen,
  • Vorbereitung für eine große OP, z. B. Nierentransplantation,
  • Patienten mit der Indikation für eine langfristige Blutverdünnung,
  • Patienten mit Angst vor einer Blutung,
  • Patienten mit einer zurückliegenden Blutung.

Aneurysmen bei ADPKD

Dr. Christoph Schmaderer

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