Beruf und Stress

Wer chronisch krank ist, kann durchaus leistungsfähig und berufstätig sein. Doch viele trauen sich noch immer nicht, ihre Erkrankung dem Arbeitgeber mitzuteilen. Müssen sie auch nicht. Laut Arbeitsrecht ist man nicht verpflichtet, den Arbeitsgeber über eine chronische Erkrankung zu informieren. Das ändert sich aber dann, wenn man dauerhaft so schwer krank ist, dass man seine Arbeitsleistung nicht mehr erbringen kann, andere Arbeitnehmer, der Betriebsablauf oder Dritte gefährdet werden könnten.

Im Anfangsstadium der Erkrankung gibt es nur selten Auswirkungen. Das ändert sich meistens ab dem Stadium IV, wenn die Nierenfunktion weniger als 30 % beträgt.

Spätestens in diesem Stadium ist es sinnvoll, Kollegen und Arbeitgeber einzubinden. Damit kann Verständnis bei den Kollegen für eine geringere Arbeitsleistung eingefordert werden.

Ebenso ist es wichtig, bei nachlassender Arbeitsleistung einen Grad der Behinderung zu beantragen.(Link: Nachteilsausgleich).

Wenn Sie die Arbeitswoche nicht mehr schaffen, so beantragen Sie ggf. eine reduzierte Arbeitszeit. In einigen Fällen kann das Integrationsamt dem Arbeitgeber einen Ausgleich finanzieren.
Eine besondere Situation stellt sich bei Dialyse und nach Transplantation.

Was ist Stress?

Stress schlägt nicht nur auf den Magen und lässt unser Herz schneller schlagen. Auch die Nieren leiden unter Anspannung und Hektik. Wenn einem etwas „an die Nieren geht“, sind damit starke Emotionen verbunden. Und tatsächlich produziert die Niere in Stresssituationen Hormone, die unser Herz schneller schlagen lassen und den Blutdruck in die Höhe treiben.
Stress (engl.: Druck, Anspannung; lat.: stringere: anspannen) bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physiologische Reaktionen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung.

Stressfaktoren

Beispiele für Stressfakten sind:

  • Zeitmangel und Termindruck,
  • Schlafmangel,
  • Reizüberflutung,
  • Weitere Krankheiten und Schmerzen,
  • Seelische Probleme,
  • unterschwellige Konflikte.

Diese Stressfaktoren führen zu einem erhöhten Adrenalinausstoß des Körpers und damit zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Dauerhaft erhöhter Blutdruck wiederum ist ein Progressionsfaktor für das schnellere Voranschreiten der Erkrankung.

Stressbewältigung

Achten Sie auf ein ausgewogenes Leben der Bereiche Arbeit, Sinn, Körper und Seele. Lernen Sie in ihrem Umfeld das Wort „Nein“ zu nutzen.

Nutzen Sie im Bedarfsfall die Möglichkeiten zur Rehabilitation und zur Bewusstseins Änderung bezüglich des Umgangs mit Stress.

„Ständig gehetzte Zeitgenossen vermitteln den Eindruck, daß sie ihr Leben unbedingt in Rekordzeit hinter sich bringen wollen.“

Ernst Ferstl, Quelle: »Zwischenrufe« Libri Books on Demand