Organbeteiligungen
Zystennieren sind eine Systemerkrankung. Diese Systemerkrankung wird hervorgerufen durch eine Störung des Bindegewebsstoffwechsels. Viele Organsysteme können dadurch betroffen sein.
Hierzu gehören Leber, Herz, Gehirn, Divertikulitis, Hernien, Pankreas, Samenblase, …
Weitere Erkrankungen sind allen chronischen Nierenkranken gemeinsam:
- Herz- und Kreislauferkrankungen,
- Gefäßerkrankungen (weitere Informationen hierzu bietet unser Infoblatt „B64-Gefäßerkrankungen“).
Viele Organsysteme sind betroffen
Die autosomal-dominante-polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD) ist nicht nur eine Nierenerkrankung, welche bei 50 % der Betroffenen bis zum 60. Lebensjahr zum Nierenversagen führt, sondern kann viele Organsysteme betreffen, so auch Leber, Herz, Gehirn und das Verdauungssystem.
Dadurch finden sich oft auch an anderen Organen Bindegewebsschwächen (Bänder, Sehnen, Gelenke, Gefäße etc.) Beschwerden treten entweder durch die Bindegewebsprobleme in den anderen Organen oder aber durch Verdrängungserscheinungen bei Zystenwachstum auf. Darüber hinaus kann es auch mal in die Zysten einbluten. Zysten können sich auch in anderen Organen als der Niere bilden.
Mögliche Organe
- Bei 80%Leberzysten (verursachen keinen Leberausfall, obwohl die Leber durch die Zysten vergrößerte wird), Leberbeteiligung (Quelle KDIGO)
- Bei 10 % Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
- Gefäße (Neigung zum Leistenbruch oder Bauchwandhernie)
- Bei etwa 9-12% Gehirnaneurysma mit Rupturgefahr, (gelegentlich familiär gehäuft), (Quelle KDIGO)
- Bei 5 % Milz
- Zwölffingerdarm (Duodenum)
- Herz (Mitralklappenprolaps / Herzklappe) bei 25% der Patienten
- Hoden – Samenblase (führt gelegentlich zu einer reduzierten Zeugungsfähigkeit)
- Hernien
- Divertikulitis (Ausstülpungen Darm)
Informationen hierzu erhalten Sie von Ihrem behandelnden Nephrologen.